loading...

Lösungen für den Datenstandort Ostwürttemberg

Wenn man über Cloud-Lösungen spricht, über Rechenzentren und und Datenstandorte, wandern die Gedanken fast unweigerlich zu Unternehmen, die turnhallengroße Serverräume betreiben und irgendwo nahe der Metropolen dieser Welt sitzen.

Julian Hauber kennt das schon, man hört sein Schmunzeln förmlich durchs Telefon, wenn er erzählt, dass er mit seinem Unternehmen JH-Computers alles ganz anders macht. Die Firma hat ihren Sitz in Stödtlen, einem Dorf mit nicht ganz 1900 Einwohnern nahe Ellwangen. Alles, was die „großen“ Datenzentren anbieten, kann JH-Computers auch, nur dass das derzeit siebenköpfige Team dafür einen Bruchteil der Fläche benötigt und dazu noch die eigenen, hohen Ansprüche an die Nachhaltigkeit erfüllt. Im Betrieb eines Rechenzentrums ist das so etwas wie die Quadratur des Kreises

Aufs Ganze gehen?

Der Reihe nach: Gründer Julian absolvierte zunächst eine Ausbildung zum Elektroniker für Geräte und Systeme, schloss dann ein Bachelorstudium im Bereich Elektro- und Informationstechnik an der Hochschule Aalen an und machte schließlich seinen Master in den Bereichen Elektro- und Informationstechnik, IT-Security sowie Embedded Systems an der Technischen Universität München.

Schon während des Studiums begann Julian mit dem Aufbau des Unternehmens, arbeitete erst einmal aus der sprichwörtlichen Garage heraus. Mit steigender Nachfrage stand der Mittzwanziger dann vor der Entscheidung: „Soll ich aufs Ganze gehen?“.

Er entschied sich für den großen Schritt: Noch als Student, ohne finanzielle Sicherheiten, überzeugte er die Banken und bekam mehrere Millionen Euro Kredit, aus denen er in Stödtlen ein Rechenzentrum baute und mittlerweile sechs Arbeitsplätze schuf. Anfang August 2019 ging der Neubau ans Netz.

Individuelle und flexible Datendienstleistungen

Sein Ziel ist, JH-Computers zu einem bevorzugtem Rechenzentrum für den Datenstandort Ostwürttemberg zu machen, das für Unternehmen gleichermaßen individuelle wie flexible Lösung bietet, wie etwa für Kommunen oder Schulen. Die DSGVO-Konformität steht bei den Prioritäten von JH-Computers ebenso weit oben wie die Nachhaltigkeit. Auch kleine und mittlere Unternehmen könnten vom individuellen Service profitieren, wenn sie für komplexe Themen wie Datenschutz und Datensicherheit mit einem regionalen Dienstleister zusammenarbeiten, ist Julian überzeugt. „Viele große Anbieter haben ein sehr statisches Produktportfolio“, sagt er, mit JH-Computers setzt er dagegen auf so flexible wie auf den jeweiligen Kunden zugeschnittene Dienstleistungen.

Den größten Teil der Kosten eines Rechenzentrums verursacht der Strombedarf. Um sich von steigenden Energiekosten unabhängig zu machen, ist das Dach des JH-Neubaus mit einer PV-Anlage ausgestattet, die einen großen Teil des benötigten Stroms liefert. Zum Zuge kommt auch ein mit Biogas betriebenes Blockheizkraftwerk. Besonders stolz ist Julian auf die im süddeutschen Raum einzigartige Adsorptions-Klimaanlage. „Wir können sie die Abwärme des Kraftwerks zum Kühlen nutzen“, erklärt er. Das Rechenzentrum versorgt sich vollkommen autark. Dank einer Wasserkühlung für die Server hat JH-Computers auf 350 Quadratmetern Fläche so viel Serverleistung versammelt wie herkömmliche Rechenzentren auf 2000 Quadratmetern. Pro Jahr spart das Unternehmen rund 1500 Tonnen Kohlendioxid ein.

Etwas Nachhaltiges für die Region

Julian setzt für sein Unternehmen auf Langfristigkeit. „Wir wollen etwas Nachhaltiges für die Region schaffen“, sagt er, noch mehr Arbeitsplätze schaffen und zugleich weiter Pionierarbeit leisten. Auch wenn die Gründung jede Menge Arbeit machte – Julian hat sie nie bereut: „Es macht sehr viel Spaß, wichtige Entscheidungen selber zu treffen.“ Ihm sei es wichtig, die Hierarchien flach zu halten. Und der Standort in der vermeintlichen Provinz hat sich als Volltreffer erwiesen: Er konnte bei der Erschließung mitwirken, hat eine „perfekte Netzanbindung“ und dazu viel Ruhe vor der Tür.

Das Bekenntnis zum Datenstandort Ostwürttemberg sieht Julian auch als klaren Vorteil für die Kunden von JH-Computers: Man weiß, wo die Server stehen und wo die eigenen Daten liegen.