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Kluge Module für die Boombranche

Das Campen ist seit Jahrzehnten eine unvermindert beliebte Art zu reisen. Die Corona-Pandemie hat diesen Trend nochmals enorm beflügelt: Die Verkaufszahlen für Wohnmobile sind gestiegen vielerorts werden auch neue Campingplätze geplant. Dass es dabei auf ansprechende Anlagen ankommt, ist klar. Spätestens auf den zweiten Blick erschließt sich aber auch, dass die Campingbranche großes Potenzial für smarte digitale Anwendungen hat. Genau diese Nische bespielen Andreas Kolb und Axel Woisetschläger mit ihrem Start-up campkit.

Mit understood betreiben die beiden Gründer in Aalen seit über zehn Jahren bereits eine Agentur für Informationsdesign. Als sie 2020 für einen Kunden ein Konzept für die Tourismusbranche entwickelten, wurde ihnen klar, dass die Boombranche Camping in Sachen Digitalisierung noch echten Nachholbedarf hat. „Ich kenne diese Szene aus Besuchersicht“, sagt Andreas Kolb. Auch er habe es schon bedauert, wenn etwa Campingplätze nur sehr enge Zeitfenster für die Anreise hätten. In der Folge entwickelten Kolb und Woisetschläger gemeinsam mit ihrem Team ein modulares System, das Campingeinrichtungen noch besucherfreundlicher und leichter zu verwalten machen soll.

Pilotprojekt in der Region

Als Partner für ein Pilotprojekt gewannen die Campkit-Macher den Betreiber des Campingplatzes Hirtenteich nahe Essingen im Ostalbkreis. „Sie haben überhaupt kein Problem mit Buchungen“, sagt Kolb, dafür suchten sie nach Lösungen zur Prozessoptimierung. Mancherorts, hat man bei campkit erfahren, werden Buchungen noch per Magnettafel verwaltet – zeitaufwändig und fehleranfällig. Gemeinsam mit dem Hirtenteich-Betreiber haben sie daher einen Maßnahmenkatalog entwickelt, um den rund 3.000 Platzbetreibern in Deutschland möglichst zielgerichtet helfen zu können. Ein Anwendungsfall ist beispielsweise, dass Besucher zu jeder Zeit online einchecken können und die Platzbetreiber sofort darüber informiert werden.

Zu den campkit-Modulen gehört beispielsweise ein Webseiten-Baukasten, der alle für Campingplätze wichtigen Bestandteile enthält und jeder Anlage eine individuelle Optik ermöglicht. Bei der Verwaltung von Terminen und Buchungen arbeitet campkit mit bereits führenden Systemen zusammen. Zudem gibt es Module, um etwa die Beleuchtung zu automatisieren oder die Stromzähler auf dem Platz automatisch zu verwalten. campkit unterstützt Betreiber auch dabei, Förderungen für die Digitalisierungsmaßnahmen zu erhalten. Verschiedene Module werden in Zukunft außerdem in einer eigenen campkit-App zusammenlaufen und den Betreibern die Arbeit erleichtern.

Smarte Digitalisierung

Die Reaktionen aus der Branche sind bisher durchweg positiv, bestätigen Kolb und Woisetschläger. „Bislang gibt es keinen Dienstleister, der alle Bereiche der Digitalisierung miteinander verbindet“, sagen sie. Aktuell gebe es zudem in der Campingplatzbranche einen gewissen Generationswechsel – ihr Ziel ist, den Vorstellungen der neuen Generation von smarter Digitalisierung gerecht zu werden.

Die Campingplatzbetreiber können auch einzelne Teile aus den campkit-Modulen buchen. Grundsätzlich versteht sich das Startup aus dem INNO-Z jedoch als langfristiger Begleiter und Partner. Somit sind die Entwicklungen in der Digitalisierung der Campingbranche für die kommenden Jahre bei campkit und deren Netzwerkpartner gut aufgehoben.