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Von der Idee zum Leuchtturm-Start-up

Messenger wie WhatsApp oder Threema kennt wahrscheinlich jeder Smartphone-Nutzer, Plattformen wie Slack haben sich spätestens seit Beginn der Corona-Pandemie auch im Businessbereich durchgesetzt. Es gilt als sicher, dass solche Dienste noch längere Zeit stark wachsendes Interesse verbuchen werden.

Wenn es nach dem Team des Aalener Unternehmens Blackpin geht, wird sich ihr Firmenname bald auch in die Liste der bekannten Plattformen einreihen – zumindest im B2B-Bereich. Gründerin Sandra Jörg erklärt: „Blackpin ist eine digitale Transaktionsplattform, basierend auf Mobile Messaging.“ Blackpin ist im Gegensatz zu anderen verbreiteten Tools DSGVO-konform, es gibt keine offenen Communitys, die Kunden aus dem Businessbereich haben die volle Kontrolle über die Nutzerdaten.

Mit einer Idee zurück in die Heimat

Seinen Kunden bietet das im Aalener InnoZ ansässige Unternehmen Lizenzmodelle an – die Kunden zahlen pro Nutzer und Monat und erhalten dafür umfangreichen Support. Zum Paket gehört auch das individuelle Admincenter, in dem Teams, Arbeitsgruppen oder Projekte angelegt werden können. Außerdem lässt sich die Optik dem eigenen Corporate Design anpassen.

Die Idee zu Blackpin hatte Sandra Jörg vor rund sechs Jahren. Damals arbeitete sie in Israel im IT-Bereich, zuvor war sie 12 Jahre lang in Berlin aktiv gewesen, hatte eine Agentur betrieben und etliche Start-ups mit aufgebaut. „Ich habe gesehen, welches Potenzial Messenger haben“, sagt die Geschäftsführerin. Als sie 2016 wieder nach Baden-Württemberg zog, begann sie das Blackpin-Team zu formen, das in der Folge drei Jahre lang intensiv entwickelte und mit Pilotkunden an der Marktreife feilte. Mittlerweile umfasst das Team rund 35 Personen.

„Bei unserer Arbeit steht die Frage im Kern, wie das agile Arbeiten von morgen aussieht“, sagt die Gründerin. Für sie steht fest, dass das mobile Arbeiten eher noch an Bedeutung gewinnen wird, obwohl es in der Pandemie bereits enorm an Fahrt gewonnen hat.

Große Visionen für die Plattform

Die Version 1.0 von Blackpin ist nun als Messenger entwickelt und am Markt. Mittlerweile baut das Team an der Version 2.0, die als agile Plattform auch Tools wie Zeitabrechnung, Dokumentation oder Smart Contracts bieten soll.

Dabei denkt Sandra Jörg durchaus groß: „Unsere Vision ist, in fünf Jahren in Europa eine Bedeutung wie WeChat in China zu haben.“ WeChat war ursprünglich ein reiner Messenger, umfasst heute aber zahlreiche weitere Tolls bis hin zur Bezahlfunktion WeChat Pay. 2020 gewann Blackpin bereits den Innovationspreis Ostwürttemberg, der baden-württembergische Digitalisierungsminister Thomas Strobel bezeichnete das junge Unternehmen in diesem Zusammenhang als „Leuchtturm-Start-up“.

Dass ihre Ziele auf einer realistischen Basis stehen, macht Sandra Jörg gleich klar: „Wir sind alle alte Hasen, haben sehr viel Erfahrung und Know-how.“ Das Team habe sie sehr systematisch zusammengeholt. Ähnlich strategisch gehe sie bei der Auswahl der Investoren vor: „Ein Investor muss uns strategischen Mehrwert bringen, wir nehmen nur smart money.“ Investoren sind bei Blackpin immer auch Teammitglieder, denn das Ziel sei, gemeinsam zum Erfolg zu gelangen.